Fahrradroute Welterbe | Eise Eisinga Planetarium
Franeker, Dronrijp
Auf deiner Radtour durch Franeker und Dronrijp entdeckst du die Lebensgeschichte von Eise Eisinga und kommst am Königlichen Planetarium vorbei, das im September 2023 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Es ist das älteste funktionierende Planetarium der Welt!
Eise Eisinga (21. Februar 1744, Dronrijp) wuchs als hochbegabter Junge auf. Obwohl er in der Wollkämmerei seines Vaters arbeiten musste, übernahm er auch das Interesse seines Vaters an Astronomie und Arithmetik. Von klein auf ging er wöchentlich zu Fuß nach Franeker, wo er an der Universität von Franeker (1585-1811) die Mathematikbücher von Euklid studierte. Heute befindet sich die Franeker Akademie, wie sie jetzt heißt, am Breedeplaats 1 in Franeker.
Eise lernte alle Facetten der Astronomie dank vieler Stunden des Selbststudiums. Er war auch sehr an Sonnenuhren interessiert. Er veröffentlichte ein Buch mit Zeichnungen von etwa 150 Sonnenuhren.
1774 veröffentlichte ein friesischer Pfarrer aus Bozum ein Büchlein, in dem er vorhersagte, dass die Erde aus ihrer Bahn geworfen werden und in der Sonne verbrennen würde, sobald vier Planeten in einer Linie mit dem Mond stehen würden. Das sorgte für viel Unruhe in Friesland. Als Verfechter der Aufklärung beschloss Eisinga daraufhin, das Planetarium zu bauen. Auf diese Weise wusste er zu jeder Tageszeit, was am Himmel geschah.
In sieben Jahren baute er das Universum an der Decke seines Wohnzimmers nach. Die Planeten umkreisen die Sonne in der gleichen Anzahl von Tagen, wie sie es im echten Leben tun. Ein beeindruckendes Zahnrad aus Holzreifen, neun Gewichten und 5.934 handgeschmiedeten Nägeln und Zähnen setzt das System in Bewegung.
Eisinga war nicht nur ein Anhänger der Aufklärung, sondern auch ein Patriot und stellte sich gegen die Ideen des Stadthalters Wilhelm V. Das führte dazu, dass er verhaftet wurde und fünf Jahre lang kein Land betreten durfte. Als er 1818 wieder freigelassen wurde, besuchte König Wilhelm I. sein Planetarium. Er war so beeindruckt, dass er es für den niederländischen Staat kaufte. Später wurde es der Gemeinde Franeker geschenkt.
Eisinga hinterließ die Anweisungen und den Betrieb des Planetariums in seinem Testament. Bis heute wird das Planetarium nach diesen Anweisungen betrieben, zum Beispiel für die manuelle Übertragung des Schalttages 29. Februar. Eise Eisinga starb am 27. August 1828 im Alter von 84 Jahren.
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