Die Drenthe-Dolmen-Bauer
Emmen, Odoorn, Schoonoord
Hünengräber. Kein archäologisches Phänomen in den Niederlanden regt die Fantasie so sehr an wie diese Gräberfelder. Aber von wem wurden sie angelegt und warum? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir zurück in die Jungsteinzeit gehen, die vor etwa 5.000 Jahren begann.
In dieser Zeit entstand die Trichterbecherkultur, benannt nach der typischen trichterförmigen Töpferware aus dieser Zeit. Die Erforschung dieser Keramik, die unter anderem als Grabbeigaben in den Dolmen gefunden wurde, lieferte eine Menge historisch wichtiger Informationen. Die Trichterbecherkultur kam nicht nur im Norden der Niederlande vor, sondern auch in Skandinavien, Deutschland und Osteuropa.
Zum ersten Mal in der Geschichte ließen sich unsere Vorfahren in kleinen Siedlungen nieder und gaben das Jagen und Sammeln langsam auf. Im Nahen Osten gab es schon seit Tausenden von Jahren Landwirtschaft, und um 7000 v. Chr. begann der Ackerbau in Südlimburg. Die ersten Bauern im Norden der Niederlande waren etwa zweitausend Jahre später die Trichterbecher.
Das Leben an einem festen Ort brachte andere Bräuche mit sich. Die Menschen lebten in Gruppen von 30 bis manchmal 150 Männern zusammen. Sie hielten Vieh und bauten Getreide an. Jetzt hatten sie Zeit für andere Dinge als das Sammeln von Nahrung. Die Trichterbecher begannen mit der Herstellung von Tontöpfen, in denen Lebensmittel aufbewahrt werden konnten. Es wird angenommen, dass zur gleichen Zeit auch die Rituale rund um die Bestattung unserer Vorfahren entstanden.
Die Grabkammern, die wir Dolmen nennen, waren einst wasserdichte Räume, in denen die Toten begraben und geehrt wurden. Die Trichterbecher glaubten, dass die Verstorbenen auf eine Reise ins Jenseits gingen und gaben Grabbeigaben wie Schmuck, Felle und schön verzierte Steinguttöpfe mit Speisen und Getränken mit. Vermutlich haben die Menschen auch geopfert und um die Dolmen herum gegessen.
Hünengräber befinden sich oft auf einem Hügel. Sie können durch äußere Einflüsse entstanden sein oder die Trichterbecher haben sich das so vorgestellt. Die Hünengräber, die wir heute sehen, sind nur noch Skelette der ursprünglichen Gräber.
Der Bau der Dolmen muss eine enorme Kraftanstrengung gewesen sein. Die Felsblöcke wogen manchmal bis zu 40 Tonnen. Möglicherweise wurden sie an ihren Platz gebracht, indem man Baumstämme auslegte und die Felsbrocken darüber rollte, aber das wissen wir nicht genau. Die Ergebnisse der Untersuchungen des Archäologen Van Giffen, der die Dolmen im frühen 20. Jahrhundert dokumentierte und restaurierte, lieferten nicht alle erträumten wissenschaftlichen Beweise. Der Bau der Dolmen bleibt weitgehend ein Rätsel und regt, wie zum Beispiel der Bau der Pyramiden und von Stonehenge, aus diesem Grund weiterhin die Fantasie enorm an.
Obwohl wir nicht alles mit Sicherheit wissen, gibt es noch viel mehr über Hünengräber und die Trichterbecherkultur zu erzählen. Ein Besuch des Hünenbettzentrums in Borger lohnt sich also auf jeden Fall.
Photo Funnel cup: Drents Archive, Memory of Drenthe Collection.
Diese Premium-Radroute wurde von unserer Redakteurin Yvonne Vlaskamp zusammengestellt.
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