Brauereien und Bierverleger im Land von Leeghwater




Alkmaar, Limmen, De Rijp
Vom Mahlen der Gerste bis zu den Biersteuern: Bier spielte in Alkmaar und Umgebung jahrhundertelang eine Rolle. Heute werden alte Brautraditionen in kleinen Brauereien wiederbelebt. Entdecke auf dem Fahrrad alle Facetten der Biergeschichte der Region.
Im 16. und 17. Jahrhundert war Bier das Nationalgetränk schlechthin und wurde von Jung und Alt getrunken. Mit einem geschätzten Verbrauch von 250 bis 400 Litern pro Person und Jahr war es nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein Grundnahrungsmittel. Bier wurde in verschiedenen Varianten getrunken: schwaches Bier für Arbeiter und Kinder, stärkeres Bier für Kaufleute und Schiffer. Sauberes Trinkwasser war knapp, und Bier – das durch den Brauprozess gereinigt wurde – war eine sichere und zuverlässige Alternative. Zum Vergleich: Heute liegt der durchschnittliche Bierkonsum in den Niederlanden bei etwa 85 Litern pro Person und Jahr, und Bier darf erst ab 18 Jahren getrunken werden.
In dieser Zeit war Alkmaar eine blühende Handelsstadt und profitierte von seiner günstigen Lage am Wasser. Über Kanäle wie den Zeglis und den Noordhollandsch Kanaal wurde Bier in die Stadt importiert und aus der Stadt exportiert. Lokale Brauer konkurrierten mit Bierverleger: Händlern, die Bier aus anderen Städten einführten. Um die lokale Bierindustrie zu schützen, wurden auf importiertes Bier Verbrauchssteuern erhoben.
Auch in den umliegenden Dörfern des Land van Leeghwater spielte Bier eine Rolle, damals jedoch hauptsächlich in Form von Rohstoffen. Nach der Trockenlegung des Beemster und Schermer im 17. Jahrhundert entstand fruchtbares Ackerland, auf dem Getreide angebaut wurde – ein wesentlicher Rohstoff für die Bierherstellung. Mehlmühlen in der Region verarbeiteten Gerste und Malz als Teil des Brauprozesses. Es ist nicht bekannt, ob Molen De Knegt speziell für diesen Zweck genutzt wurde, aber heute kann man sehen, wie der Mahlprozess funktionierte.
Obwohl Bier lange Zeit ein unverzichtbares Produkt war, bekam es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zunehmend Konkurrenz. Aus den Kolonien kamen exotische Getränke wie Kaffee, Tee und Schokolade in die Niederlande und begannen langsam, sich in der wohlhabenden Bourgeoisie durchzusetzen. Auch wirtschaftliche Veränderungen, Steuerbelastungen und der Aufstieg anderer Branchen trugen zum Rückgang der Brauereien bei. Im 20. Jahrhundert schloss die letzte Brauerei in Alkmaar, die Brauerei Den Burg an der Bierkade, ihre Türen.
Im 21. Jahrhundert erlebte die Region eine Wiederbelebung der traditionellen Brauereien. Die Brauereien Zeglis, Dampegheest und Leeghwater kombinieren traditionelle Brautechniken mit modernen Geschmacksprofilen. Verkostungsräume und Craft-Beer-Cafés machen Alkmaar und Umgebung wieder zu einem Ort, an dem die Bierkultur lebendig und gut ist.
Die reiche Biergeschichte von Alkmaar und dem Land van Leeghwater findet sich in alten Gebäuden, Straßennamen und den Geschichten ehemaliger Brauer und Händler wieder. Und auch heute noch kann man diese Geschichte schmecken. Genieße die Biergeschichte und viel Spaß beim Probieren, aber pass auf dein Fahrrad auf – alles ist besser in Maßen!
Hinweis!
Unterwegs wirst du auf zwei Fahrradfähren treffen. Am ersten Dienstag des Monats verkehrt die Fähre Akersloot zwischen 09:30 und 12:30 Uhr nicht. Es gibt keine alternative Route, also schau in den Pitstops nach, um deine Überfahrten zu planen.
Diese Premium-Fahrradroute wurde von unserer Redakteurin Désirée van Uffelen zusammengestellt.
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