Auf der Suche nach schottischen Highlanders auf der Veluwe
Hoenderloo, Deelen, Loenen
Lange wehende rote, blonde oder schwarze Haare und ein Paar imposante Hörner. Bei den Männchen zeigen sie seitlich und nach vorne, bei den Damen zeigen die Hörner direkt in die Luft. Diese unholländische Erscheinung mit einem ebenso unholländischen Namen, der schottische Highlander, ist dennoch ein direkter Nachfahre des europäischen Auerochsen, der einst in ganz Europa vorkam.
In den 1970er Jahren kam die Idee auf, die niederländischen Naturschutzgebiete von großen Weideviehhaltern abweiden zu lassen und eine natürliche Entwicklung von Wald und Heide zu fördern. In mehreren Gebieten wurden Galloways, Konikpferde und Heckrinder zur natürlichen Beweidung freigelassen. Auf der Veluwe wurden daraus schottische Hochlandrinder, von denen die erste Gruppe 1982 in den Veluwezoom kam. Inzwischen leben mehr als 160 dieser beeindruckenden Tiere auf der ganzen Veluwe. In den ersten Jahren waren die Tiere riesig und wurden mit Kraftfutter aufgepäppelt. Heute können die Tiere von dem leben, was in der Natur vorkommt. Das hat dazu geführt, dass sie etwas kleiner geworden sind, aber gut in der Lage, harte Winter und trockene Sommer zu überstehen. Sie haben sogar ihre Fortpflanzung entsprechend angepasst. Die meisten Kälber werden im April und Mai geboren, wenn es viel Gras gibt und die Kühe gute Milch geben können.
Die schottischen Hochlandrinder auf der Veluwe lieben das Gras zwischen dem Heidekraut und sorgen so dafür, dass das Heidekraut schön und offen bleibt. Sie fressen auch gerne die beginnenden Laubbäume zwischen den Heidepflanzen. Sie fressen zwar nicht die jungen Kiefern, aber in der Brunftzeit sind diese ein guter Übungskampfpartner für die jungen Bullen der Highlander, so dass von diesen Kiefern nur wenig übrig bleibt. Weil die Heide intakt und offen bleibt, aber auch wegen der Befruchtung durch diese Weidetiere, hat die Artenvielfalt in dem Gebiet enorm zugenommen. Von Flechten und Pflanzen bis hin zu Insekten, Reptilien und Amphibien haben hier ihren Lebensraum gefunden.
Diese Fahrradroute führt dich an der Deelerwoud und der Loenermark vorbei. In beiden Gebieten kannst du mit etwas Glück die wunderschönen schottischen Hochlandrinder sehen. Die besten Chancen hast du am Deelen-Eingang zur Deelerwoud oder am Aussichtspunkt Loenermark. Halte Ausschau nach den Spuren, die die großen Weidetiere hinterlassen haben. Zum Beispiel die entrindeten Bäume, an denen sie sich so wunderbar gerieben haben, um den Juckreiz zu lindern. Aber auch der Dung, den die Tiere hinterlassen, bildet eine natürliche Spur. Obwohl schottische Highlander sehr sanftmütige Tiere sind, gibt es ein paar Regeln, die du beachten musst. Die im Allgemeinen ruhigen Tiere werden nur selten aggressiv, aber wenn sie aufgeregt werden, können sie dich mit ihren riesigen Hörnern ernsthaft verletzen. Halte also Abstand, am besten mindestens 25 Meter, lass die Tiere in Ruhe, störe ihr natürliches Verhalten nicht und vor allem: Füttere sie niemals!
Diese Premium-Radroute wurde von unserer Redakteurin Désirée van Uffelen zusammengestellt.
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