Statue Die Frau von Stavoren - Stavoren

Im Mittelalter war Stavoren eine wichtige Handelsstadt. Sie war ein Mitglied der Hanse. Aus dieser Zeit stammt auch die Geschichte von der Frau von Stavoren. Sie war die Witwe eines reichen Kaufmanns und lebte in einem Haus mit goldenen Böden und silbernen Wänden. Sie besaß mehr Schiffe als alle Kaufleute der Stadt zusammen und wurde jeden Tag reicher und reicher. Trotzdem war sie nie zufrieden. Sie wollte das Wertvollste besitzen, das es gab, und ließ einen ihrer Bootsmänner danach suchen.

Jeden Tag schaute die Frau nach, ob der Bootsmann schon mit ihrem neuen Besitz im Anmarsch war. Nach einer langen Suche kehrte er mit einer Ladung Getreide zurück. Er glaubte, es sei wertvoller als Gold, aber die Frau war anderer Meinung. Sie befahl ihm, die Ladung über Bord zu werfen. Ein armer alter Mann, der zufällig vorbeikam, flehte sie an, das nicht zu tun und es den Armen zu geben. Die Frau ignorierte ihn. Daraufhin sagte der arme Mann, Gott würde sie spüren lassen, wie es ist, mit Hunger und in Armut zu leben. Die Frau glaubte ihm kein Wort. Sie nahm ihren Diamantring vom Finger, warf ihn ins Meer und sagte: "Mein Reichtum wird mir nicht entgehen. So wie dieser Ring nie wieder zurückkommen wird, werde ich auch nie wieder betteln müssen."

Einige Zeit später, bei einem Abendessen mit allen reichen Kaufleuten aus den Rheinstädten, wird ein großer Fisch serviert. Der Vorschneider schneidet ihn auf und findet den Ring der Frau. In diesem Moment erhebt ein Sturm sein Haupt und das Meer wird bedrohlich. Die Deiche brechen und Stavoren wird überflutet. Das Schicksal wendet sich gegen die Frau. Ihr Haus wird zerstört und ihre Schiffsflotte ist verloren. Sie wird ärmer als die Ärmsten von Stavoren und stirbt schließlich vor Hunger.

Es wird behauptet, dass ein paar Getreidekörner an Land gelangten und dort, wo einst das Haus der Frau stand, ein Fleckchen Land mit wilden Körnern entstand.

Weiter unten am Hafen gibt es einen Brunnen und eine Statue des Fisches von Stavoren, des Fisches, in dem der Ring gefunden wurde.