Fundort | Römisch Voerendaal - Klimmen

Im südlimburgischen Voerendaal liegt eine der beeindruckendsten archäologischen Fundstellen der Niederlande: die römische Villa von Voerendaal-Ten Hove. Die Villa wurde im 2. Jahrhundert nach Christus erbaut und gilt als die größte römische Villa, die je in den Niederlanden entdeckt wurde. Mit einer Vorderfront von etwa 190 Metern war sie größer als so manches moderne Gebäude – strategisch gelegen an der Via Belgica, einer wichtigen Römerstraße zwischen Boulogne-sur-Mer und Köln.

Die Villa war aber weit mehr als nur ein Wohnhaus. Das Anwesen bestand aus einem Hauptgebäude mit Säulengang, einem eigenen Badehaus und einem Kornspeicher – einem sogenannten Horreum. Die fruchtbare Lösserde machte das Gelände ideal für großflächige Landwirtschaft. Vermutlich wurde hier nicht nur für den Eigenbedarf produziert, sondern auch für die Versorgung der Umgebung. Größe und Luxus deuten auf einen reichen Besitzer hin – wahrscheinlich jemanden mit Verbindungen zur römischen Verwaltung oder dem Militär. Die Villa hatte alles, was zu einem gut organisierten landwirtschaftlichen Betrieb gehört.

Die Geschichte des Ortes reicht noch weiter zurück. Schon in der späten Eisenzeit, zwischen 250 und 50 vor Christus, gab es hier eine von Gräben umgebene Siedlung. Wahrscheinlich lebte dort eine lokale Elitefamilie. Um 50 nach Christus entstand die erste steinerne Villa, die über die Jahrhunderte mehrfach umgebaut wurde. Auch nach dem Ende der römischen Herrschaft blieb der Ort bewohnt. Archäologen fanden Hinweise auf Aktivitäten bis ins frühe Mittelalter. Erste Ausgrabungen begannen 1892 und wurden in den 40er, 50er und 80er Jahren fortgesetzt. 2023 wurden die neuesten Ergebnisse veröffentlicht – mit einem Fokus auf die lange Nutzungsgeschichte des Ortes.

Auch wenn man heute oberirdisch nichts mehr sieht, ist der Platz historisch total bedeutend. Infotafeln vor Ort erzählen dir mehr über die Geschichte.