Arnheim, Doorwerth, Rozendaal

Während wir durch die wunderschöne Landschaft in Richtung der Burg Doorwerth radeln, können wir mit ein wenig Fantasie immer noch die Ritter auf ihren Pferden neben uns her traben sehen. Im Herzogtum Gelre wetteiferten viele Herzöge und Grafen jahrhundertelang um die Macht.

Im vierzehnten Jahrhundert waren Nimwegen, Zutphen, Roermond und Arnheim die Hauptstädte des Herzogtums. Ab 1492 war Arnheim der Sitz von Karl von Egmond, der alles daran setzte, nicht in das Habsburger Reich eingegliedert zu werden. Von da an ging der neue Herrscher als Karl von Gelre durchs Leben; er wurde der mächtigste Herzog, den Gelre je gekannt hat. Karl war ein intelligenter Stratege, aber auch gerissen und grausam. Er war sehr religiös und liebte es, Handball zu spielen, so steht es in den Büchern im Heritage Centre Rozet. Im Jahr 1493 belagerte Herzog Karl von Gelre die Burg Doorwerth. Diese Burg wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut, hat aber mit ihrem Saalturm immer noch einen mittelalterlichen Kern.

Der Kampf um Arnheim und Gelre mit den Burgundern und Habsburgern ging unvermindert weiter. 1514 eroberte Karl von Gelre Arnheim mit einer Variante des „Trojanischen Pferdes“ zurück. Soldaten versteckten sich auf einem Wagen unter Getreidesäcken und drangen so in die Stadt ein. Unter Karl von Gelre wurde Arnheim langsam zum Regierungszentrum von Gelre. Karl ließ sich dort nieder und sein Knappe Maarten van Rossum zog in das Duivelshuis ein.

Im Jahr 1530 verlegte Karl den Lauf des Rheins, was der Stadt neuen Handel ermöglichte und ihre Mautgebühren erhöhte. Ein Rundgang durch die Historischen Keller vermittelt einen guten Eindruck von dieser Zeit.
Die Burg Rosendael war damals ein Verwaltungszentrum. Von der ursprünglichen Burg ist nur noch der Bergfried übrig, aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Karl baute auch die Burg Biljoen in Velp. Leider kann diese Burg nicht besichtigt werden.

Nicht lange nach seinem Tod im Jahr 1538 wurde das Herzogtum Gelre von Kaiser Karl V. 1543 in das Habsburger Reich eingegliedert. Das Mittelalter von Gelre war damit endgültig vorbei. Karl von Gelre wurde in Arnheim in einem imposanten Marmorgrab in der Grote- oder Eusebiuskerk beigesetzt. Auf dem Jansplaats steht seine Statue.

Auf dieser Route überqueren wir mit der Fähre zwischen den Knoten 53 und 59. Diese Fähre verkehrt fast das ganze Jahr über. Die aktuellen Zeiten findest du unter www.drielseveer.nl. Eine alternative Route führt an den Knotenpunkten 53 - 39 - 52 - 35 vorbei.

Alte Fotos: Das Gelderland Archiv

Diese Premium-Radroute wurde von unserer Redakteurin: Yvonne Vlaskamp zusammengestellt.