Skulpturen im Zusammenspiel mit der Nordwest-Veluwe
Harderwijk, Putten, Ermelo
Gleich neben dem weißen Landhaus des Landguts Staverden steht die Statue eines großen weißen Pfaus, der stolz über das Landgut blickt. Das etwas stattliche Nationaldenkmal mit den langen Federn passt genau in den gepflegten Schlossgarten, der sich davor erstreckt, und scheint fast für ihn geschaffen worden zu sein. Zu Ehren der weißen Pfauen, die hier seit dem 14. Jahrhundert gehalten werden, wurde auch ein Abbild dieses anmutigen Vogels auf dem Dach des Herrenhauses aufgestellt.
Nur wenige Kilometer entfernt verschmelzen die großen Holzskulpturen entlang des Radwegs im Spielderbos fast mit ihrer natürlichen Umgebung. Der Wald hat die Kunstwerke sowohl inspiriert als auch das Material dafür geliefert. Ein riesiger alter Baumstumpf wurde in das Gesicht der mythologischen Medusa mit all den geschnitzten Schlangen als Haare verwandelt. In der Nähe stehen auch drei Holzstatuen von betrunkenen Mönchen. Einer alten Legende zufolge gab es früher in der Nähe ein Kloster, in dem viel getrunken und dunkle Partys gefeiert wurden. In einer Weihnachtsnacht soll das gesamte Kloster in den Boden gesunken sein und ein tiefes Loch hinterlassen haben. Dieses Solse-Loch ist in Wirklichkeit eine große Lehmgrube mitten im Wald.
Wenn du vom Wald aus nach Putten fährst, wird die Verbindung des Ortes mit der Veluwe durch die öffentlichen Kunstwerke deutlich. Das Wappen und Logo der Gemeinde Gelderland zeigt einen Hirsch, und genau dieses Tier begegnet dir auf dem Weg zweimal in bildlicher Form: zuerst meterhoch auf einem Kreisverkehr und wenig später überlebensgroß direkt vor dem Rathaus.
Kurz hinter dem benachbarten Ermelo weicht das bebaute Gebiet wieder vorsichtig dem schönen parkähnlichen Gelände der Pflegeeinrichtung 's Heeren Loo und du radelst kreuz und quer zwischen breiten Rhododendronbüschen und hohen alten Bäumen. Dies wiederum bildet eine wunderschöne, natürliche Kulisse für die sechs Meter hohe Metallbedrohung Octa Folio des Künstlers John Spek: Die abstrakte Skulptur mit acht langen, ausgestreckten Metallklingen ist fast schon ein natürlicher Teil des Landschaftsparks.
Bevor die Route wieder über Feld- und Waldwege führt, radelst du zunächst am Ufer des Wolderwijd in Harderwijk entlang, wo einige imposante Kunstwerke gerade das Wasser als Rahmen brauchen. So wie das 14 Meter hohe Leuchtfeuer, das stolz den Hafen der alten Hansestadt überblickt. Noch passender ist die riesige Skulptur eines Flugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg, das mit gebrochenen Flügeln in den See zu stürzen scheint. Dieses Denkmal wurde zum Gedenken an die 117 Besatzungsmitglieder alliierter Flugzeuge errichtet, die in den Kriegsjahren in oder bei Harderwijk ihr Leben verloren.
Etwas versteckter auf Felsen zwischen den Büschen steht die Statue eines riesigen Krokodils, das auf Beute wartet, und nicht weit davon entfernt wartet ein treuer Hund aus Bronze geduldig auf dich, gleich hinter dem Vischpoort. So bestimmen in jedem Fall das Kunstwerk selbst, die Geschichte dahinter und die passende Umgebung, in der es platziert ist, das Gesamtbild.
Diese Premium-Radroute wurde von unserem Redakteur zusammengestellt: Wieger Favier.
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