Groningen

Lass dich von deinen Sinnen durch Groningen führen. Diese Fahrradroute führt dich an ikonischen Orten, traditionellen Herstellern und kulturellen Schätzen vorbei. Entdecke, wie die Stadt selbst den Geschmack bestimmt – mit einer reichen Geschichte von Handel, Handwerk und Solidarität an jeder Straßenecke.

Groningen ist eine Stadt, die sich nicht mit einem kurzen Blick erfassen lässt. Wer sich die Zeit nimmt, wird eine Stadt entdecken, die in Schichten aufgebaut ist: vom alten Handelsgeist bis zur modernen Kultur des Herstellens. Wo der Lauf des Wassers jahrhundertelang bestimmte, wo Menschen arbeiteten, was angebaut wurde und was letztendlich auf den Tisch kam. Hier ist das Probieren mehr als nur etwas zu essen oder zu trinken – es ist eine Art zu schauen, zuzuhören und zu entschleunigen.

Die Stadt ist traditionell vom Handel geprägt. Die Kanäle, der Reitdiep-Kanal, die Lagerhäuser an der Hauptstraße: Sie zeugen von einer Zeit, in der alles auf dem Wasserweg transportiert wurde. Waren aus dem Umland fanden hier ihren Bestimmungsort, aber auch Ideen, Rezepte und Geschichten flossen mit den Schiffen. Diese Offenheit, dieses Unternehmertum ist der Stadt noch immer in Fleisch und Blut übergegangen.

Das Handwerk ist hier nie verschwunden. Es passt zum Charakter Groningens, nur etwas abzuliefern, wenn es perfekt ist. Nicht groß angekündigt, sondern einfach gut. Ob es sich um ein starkes Bier, einen sorgfältig destillierten Sirup oder einen Kuchen mit einem Rezept handelt, das über Generationen weitergegeben wurde, die Qualität liegt in der Hingabe, nicht in der Show.

Zwischen den markanten Gebäuden, den Gärten, dem Museum und dem Turm kann man eine Stadt schmecken, die ihre Kultur und kulinarischen Traditionen miteinander verbindet. Beim Blick vom Martiniturm oder in der Ruhe des Prinsentuin kann man sehen, wie Groningen sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Nicht auf einmal, sondern Schicht für Schicht. Die Stadt war schon immer kompakt: Wohnen, Arbeiten und Produzieren liegen nah beieinander. Der Bäcker, der Brauer, der Kaufmann und der Künstler – sie alle waren zu Fuß erreichbar. Vielleicht verschmelzen Kultur, Handwerk und Alltag hier deshalb so selbstverständlich miteinander.

Nicht alle Teile des Stadtzentrums sind mit dem Fahrrad erreichbar. Einige Bereiche sind autofrei oder einfach zu belebt, um mit dem Fahrrad durchzufahren. Absteigen ist daher Teil des Erlebnisses, passt aber auch zu dieser Route. Man muss nicht alles tun oder sehen. Es ist die Auswahl, die es entspannt macht: ein Museum oder ein Park, eine Tasse Kaffee oder ein Keks für unterwegs. Man muss nicht alles machen, und schon gar nicht alles hintereinander.

Du fährst vom Stadtrand los und arbeitest dich allmählich in Richtung Zentrum vor. Nicht, um so viel wie möglich zu sehen, sondern um wirklich etwas in dich aufzunehmen. Etwas, das nachklingt. Denn Groningen zu erleben bedeutet auch, innezuhalten, zu erkennen und zu schätzen, zu verstehen, wo du bist – und warum das wichtig ist. In deinem eigenen Tempo.


Diese Premium-Fahrradroute wurde von unserer Redakteurin Désirée van Uffelen zusammengestellt.