Zierikzee, Ouwerkerk, Serooskerke

"Sie standen alle auf den Dächern, nur ein kleines Stück über dem Wasser." (Wim Schot, Zierikzee. Die Geschichte, Watersnoodmuseum)

In den Tagen vor der Flutkatastrophe entwickelte sich auf dem Atlantischen Ozean ein Nord-Nordwest-Sturm. Ein starker, treibender Wind mit einer Stärke von 11 bis 12 trieb das Wasser in Richtung der Straße von Dover. KNMI gab am 31. Januar eine Warnung für alle Küstengebiete heraus: schwerer Sturm im Anmarsch mit "gefährlich hohem Wasser". Da sich das Wasser in der Meerenge nicht bewegen kann, sucht es einen Ausweg in Richtung Zeeland. Anstatt sofort zu handeln, gehen Dutzende von Menschen hin, um das beeindruckende Wetter zu beobachten. Allerdings sinkt das Wasser bei Ebbe nicht mehr und steigt nur noch bei jeder Flut an.

Um 03.00 Uhr beginnen die ersten Deiche zu brechen, auch in Zierikzee und Ouwerkerk. Fast ganz Schouwen-Duiveland wird überflutet. Sie radeln in Zierikzee entlang des Havenkanaals, wo die Deiche gebrochen sind. Aus diesem Grund gibt es am Ende des Kanals ein beeindruckendes Denkmal. Das Denkmal zeigt eine kräftige Frau mit einem Kind, das bei seiner Mutter Schutz sucht. Über Land, das während der Katastrophe vollständig unter Wasser stand, radeln Sie nach Serooskerke. Ein Stück weiter, bei Schelphoek, brach ebenfalls ein Deich durch. Vom Aussichtspunkt in Schelphoek können Sie den alten Deich mit dem Loch sehen.

Sie radeln über den Schouwsedijk über Brouwershaven. Zusammen mit Männern aus dem Dorf hat Merientje Vis im Alleingang ein Loch im Deich geschlossen. Dank Merientje blieb ein großer umliegender Polder trocken. Leider gelang dies in Nieuwerkerk nicht. Nachdem der Deich in Ouwerkerk gebrochen war, strömte das Wasser durch den Polder. Es gab kein Entkommen, die Menschen kletterten auf ihre Dächer und versuchten, sich über Wasser zu halten, als sie aus dem Haus geschleudert wurden. In Ouwerkerk und Nieuwerkerk kam jeder sechste Mensch ums Leben.

In Ouwerkerk befindet sich das Watersnoodmuseum in einem Senkkasten, mit dem das Flutloch aus der Katastrophennacht geschlossen wurde. Im Museum erfahren Sie alles über die Katastrophe: was ihr vorausging und wie sie in Zukunft verhindert werden sollte. Anhand eines beeindruckenden Kunstwerks werden die Namen der Opfer genannt und ihrer gedacht.

Sie können diese Fahrradroute ganz einfach am Hotel und Restaurant de Schelphoek beginnen, wo es genügend Parkplätze gibt.

Foto: © Nationalarchiv