Historische Bauernhöfe
Ootmarsum, Tubbergen, Albergen
Überall in Twente findest du historische Bauernhöfe und Gehöfte. Seit dem Mittelalter waren diese Höfe oft um relativ kleine Ackerflächen gruppiert, die „kampen“ oder „essen“ genannt wurden. Du findest diese Wörter noch oft in Ortsnamen.
Außerhalb dieser Ackerflächen gab es so genannte „woeste gronden“, große Moore, die gemeinschaftlich genutzt wurden. Auf diesen Mooren schlugen die Bewohner der Bauernhöfe Soden aus dem Boden, die als Brennmaterial verwendet wurden. Außerdem wurden die Soden mit Tierdung vermischt, damit dieser gut auf den Ackerflächen verteilt werden konnte.
Das Ödland war also sehr wichtig für die Gemeinschaft und deshalb wurden ab dem 13. Jahrhundert Organisationen von Landwirten gegründet, um die Bewirtschaftung zu regeln, die sogenannten „Marken“. Diese gab es übrigens nicht nur in Twente, sondern in weiten Teilen der östlichen Niederlande. Insgesamt gab es einst 402 Marken, sechzig davon in Twente. Die Grenzen der verschiedenen Marken wurden mit Steinen markiert, und an vielen Orten sind diese Steine noch vorhanden.
Die Marken sorgten dafür, dass nicht zu viel und nicht zu oft Grasnarbe geschnitten wurde, damit sich die abgepflügten Heideflächen gut erholen konnten. Nur die „valued erven“, die Bauern, die die Marke eingerichtet hatten, durften die Grasnarbe schneiden. Durch das Bevölkerungswachstum im 18. Jahrhundert wurde es immer schwieriger, dieses System aufrechtzuerhalten, da die Menschen begannen, immer mehr Häuser auf den bestehenden Höfen zu bauen. Die Menschen begannen auch, ihre eigenen Häuser „illegal“ auf dem Brachland zu bauen.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erwies sich das Marktsystem als unhaltbar und die Menschen wandten sich zunehmend der Urbarmachung des Ödlands zu, um es für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Dies wurde auch zunehmend möglich, nachdem künstliche Düngemittel aufkamen, die den Bedarf an Soden und tierischem Dünger für den Ackerbau verringerten. Dies führte auch dazu, dass immer mehr Bauernhöfe auf dem ehemaligen Ödland entstanden. Diese Bauernhöfe, die ab dem 19. Jahrhundert gebaut wurden, kann man heute auch als historisch bezeichnen, aber sie gehören nicht zu den historischen Gehöften, die du auf dieser Route sehen wirst.
Übrigens hat der „Neubau“ des 19. Jahrhunderts oft die bestehenden historischen Bauernhöfe beeinträchtigt. Die alten Fachwerkwände, die typisch für die mittelalterliche Bauweise waren, wurden oft durch Ziegelsteine ersetzt, die stabiler waren und länger hielten. Die so umgebauten Bauernhöfe haben sich jedoch in der Regel in ihrer Struktur und Architektur nicht verändert und werden daher auch heute noch genutzt. Wenn auch oft nicht mehr als Bauernhof.
Diese Premium-Radroute wurde von unserem Redakteur Frans Glissenaar zusammengestellt.
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