Zierikzee, Colijnsplaat, Burghsluis

Die Provinz Zeeland hat im Laufe der Jahrhunderte viele Kalamitäten überstanden. Der südwestliche Teil der Niederlande hatte regelmäßig mit Sturmfluten zu kämpfen. Zum ersten Mal wurde im Jahr 838 über 2437 Opfer einer Katastrophe geschrieben, als das Wasser so hoch stand wie die Spitzen der Dünen.

Am 28. September 1014 starben Tausende in Folge einer Flutkatastrophe. Und 1404 und 1421 fanden die Erste bzw. Zweite St. Elisabeth-Flut statt, eine extrem hohe Sturmflut, bei der nicht nur Tausende von Menschen ums Leben kamen, sondern auch Dutzende von Dörfern dem Meer zum Opfer fielen. Es folgten die St. Felix-Flut im Jahr 1530 und die Allerheiligen-Flut im Jahr 1570. Obwohl die Allerheiligenflut vorhergesagt wurde, starben bei dieser Flutkatastrophe mehr als 20.000 Menschen und vier weitere Dörfer versanken im Meer. Schwere Sturmfluten ereignen sich 1906 und 1916, die von der bekannten Flutkatastrophe im Jahr 1953 noch übertroffen werden. Die letztgenannte Katastrophe veranlasste den Bau eines Sturmflutwehrs in Form der Deltawerke.

Die Landschaft in Zeeland wurde durch all diese Sturmfluten erheblich verändert, und fast 200 Dörfer und eine einzige Stadt wurden dabei komplett vom Meer absorbiert. Auf dieser Route durch den Nationalpark Oosterschelde, entlang der Küste von Schouwen-Duiveland und Noord-Beveland, kommst du an etwa 20 dieser ehemaligen Dörfer vorbei, von denen meist nur noch wenig erhalten ist. Einige der Dörfer haben ein Fenster, durch das du sehen kannst, wie es früher ausgesehen haben muss. Auf dieser Route kommst du am Fenster von Koudekerke und von Westenschouwe vorbei.

Der Bau der Deltawerke, der 1986 abgeschlossen wurde, hat die Landschaft noch viel mehr verändert und ein einzigartiges Ökosystem mit einer für die Niederlande besonderen Flora und Fauna geschaffen. Vergiss also nicht, es zu genießen, wenn du durch den Nationalpark Oosterschelde radelst, trotz der erschütternden Ereignisse, die dort stattfanden.

Weitere Informationen erhältst du im Informationszentrum Neeltje Jans. Entlang der Route stößt du auf das Verdronken Dorpen (Denkmal für ertrunkene Dörfer) sowie auf Informationstafeln. Dort sind die Namen fast aller ertrunkenen Dörfer zu finden. Archäologische Funde aus den versunkenen Dörfern sind im Watersnoodmuseum zu sehen. Letzteres liegt zwar nicht auf der Route, aber du wirst es besuchen wollen, nachdem du diese beeindruckende Route gefahren bist.