Erinnerungen aus Harskamp (Zweiter Weltkrieg)
Ede, Harskamp, Lunteren
Der Zweite Weltkrieg hinterlässt immer noch tiefe Spuren bei den Menschen, die den Krieg bewusst erlebt haben. Die Ereignisse prägen sich in das kollektive Gedächtnis ein, so dass auch die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit haben, die Erinnerung zu erleben und daraus zu lernen. Im Dreieck Harskamp ─ Ede ─ Lunteren findest du viele Denkmäler, Gedenktafeln und Ruinen, die uns alle an diese schwarzen Seiten in der Geschichte des Heimatlandes erinnern. Dieser zentral gelegene Teil der Provinz Gelderland, der zur Gemeinde Ede gehört, hat im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt. Schwere Kämpfe mit Panzern und Flugzeugen mit abgeworfenen Bomben, die Feuer vom Himmel regneten, inmitten der wunderschönen Natur, für die die Veluwe bekannt ist. Der Kontrast könnte kaum größer sein.
Ede selbst wurde auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs Opfer eines Bombenangriffs, um die deutschen Besatzer so weit wie möglich auszuschalten. Es war der Startschuss für die Operation Market Garden, bei der die Alliierten mit zivilen Opfern rechneten. Das Trauma, das die Edener erlitten, war beispiellos.
Otterlo war der Schauplatz einer kurzen, aber heftigen Schlacht während der Befreiung. Zum Gedenken an dieses Ereignis steht in Otterlo auf dem Dorpsstaat ein Denkmal zur Erinnerung an die gefallenen kanadischen und britischen Soldaten. Auch vier Einwohner von Otterlo wurden getötet. Auf deutscher Seite gab es Berichten zufolge Hunderte von toten Soldaten. Es war die letzte große Schlacht in den Niederlanden.
Harskamp spielte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle bei der Vergeltung. Während der Befreiung wurden hier 4.000 Landesverräter in einem eigens errichteten Internierungslager inhaftiert, um später von den Kanadiern vor Gericht gestellt zu werden. Hier waren Kollaborateure aus dem ganzen Land, die für die Waffen-SS, die Ordnungspolizei und die Niederländische Freiwilligenlegion gedient hatten. Für diese Menschen war der Krieg eindeutig noch nicht vorbei.
Wenn du die Ruhe auf der Veluwe erlebst, dem Gesang der Vögel lauschst und vielleicht sogar hier und da ein junges Reh entdeckst, wird dir klar, dass die Dinge ganz anders hätten ausgehen können, wenn der niederländische Widerstand an diesem Ort nicht durchgehalten hätte. Heute kannst du hingehen, wo immer du willst, und dich auf dein Fahrrad schwingen, wann immer es dir passt. All das verdanken wir den Opfern, die Tausende von Widerstandshelden vor fast 100 Jahren gebracht haben.
Foto 1: Nationaal Archief
Diese Premium-Radroute wurde von unserem Redakteur Martin van Rhee zusammengestellt.
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