Entlang der alten und neuen Arme der Vecht
Hardenberg, Bergentheim, Marienberg
"Nicht breit, nicht groß, aber unvergleichlich“, schrieb der gebürtige Dalfsener Koos Geerds über seine geliebte Vecht. Und damit ist der Nagel auf den Kopf getroffen, denn sobald sich dieser kleine Regenwasserfluss über die deutsche Grenze in unser Land schlängelt, zeigt er sich in seiner ganzen Pracht. Die Natur nimmt und gibt, Uferabschnitte verschwinden und Flusssand wird nach der Flut wieder abgelagert. Er ist ein dynamischer Fluss.
Bis Anfang des letzten Jahrhunderts schlängelte sich die Vecht sehr viel und hatte dadurch viel mehr Kurven und Kilometer. Und dann griff der Mensch ein. Der Regenfluss wurde begradigt und seine Länge um 25 Kilometer verkürzt. Die Flussbiegungen wurden zu toten Vechtearmen und es wurden Wehre gebaut, um sicherzustellen, dass der Fluss nicht leerläuft. Das brachte auch die Schifffahrt von Hardenberg aus zum Erliegen.
Im Sommer fährt manchmal noch eine Schaluppe oder eine Jacht, aber das war früher anders. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein spielte die Vecht eine wichtige Rolle in der Schifffahrt. Alle Ziegelsteine aus dem Palast am Dam-Platz kamen hier vorbei, sagt man hier oft. Aber dieser Transport war im Sommer ein Problem. Der Fluss hatte einen unregelmäßigen Tiefgang, was bedeutete, dass der Wasserstand in dieser Zeit extrem niedrig sein konnte und die Schifffahrt manchmal wochenlang zum Stillstand kam. Außerdem wurden von den Schiffern Dämme im Fluss errichtet. Sobald sich genug Wasser angesammelt hatte, überquerten sie den Damm und konnten ein Stück weiterfahren, bis der Grund wieder erreicht war.
Seit 1998 wurden den Verwaltern die Augen geöffnet. Bei anhaltenden Regenfällen trat der Fluss über die Ufer und die Bewohner des Vechtdals hatten nasse Füße. Unter dem Motto „Platz für die Vecht“ machten sie sich an die Arbeit und sind immer noch damit beschäftigt, alte, aber auch neue Vechtearme an den Fluss anzuschließen. Dadurch wird mehr Speicherkapazität für den Fall von extremen Regenfällen in den Niederlanden und Deutschland geschaffen. Dadurch werden heimlich noch einige Kilometer hinzukommen, aber die Besatzungen von Sportbooten müssen keine lange Fahrt wie in der Vergangenheit befürchten. Die 25 Kilometer an Schleifen und Kurven werden nicht wiederkehren. Und die Urlauber auf dem Schiff sind ganz entspannt, denn „im Vechtdal hat man alle Zeit der Welt“.
Diese Premium Fahrradroute wurde von unserem Redakteur zusammengestellt: Max de Krijger.
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