Eine Acht entlang der Verteidigungsanlagen von Schouwen
Burgh-Haamstede, Renesse, Noordwelle
Die salzige Luft, die schönen Strände und die vielen, vielen Ferienparks, Hotels und Restaurants... Seit den 1960er Jahren ist der Kop van Schouwen komplett für den Tourismus und die Erholung eingerichtet worden. Es ist schwer vorstellbar, dass hier mehrere militärische Schlachten stattgefunden haben. Dennoch hat die Region viele Kriegsschlachten erlebt. Plünderungen durch Wikinger, die Schlacht zwischen Holland und Flandern, der Achtzigjährige Krieg gegen die Spanier und der Zweite Weltkrieg: Die Landschaft von Schouwen war Schauplatz dieser Schlachtszenen.
Um das Jahr 900 gab es in Zeeland fünf Ringwalburgen, die zum Schutz der Bevölkerung vor Wikingerangriffen gebaut wurden. Die Orte, an denen die Festungen standen, sind an ihren Ortsnamen zu erkennen. Domburg, Middelburg, Oost-Souburg, Oostburg und Burgh. Viele Geheimnisse ranken sich noch immer um diese primitiven Bauwerke. Die Ringwalburg in Burgh ist eine rekonstruierte Version der Burg aus dem Mittelalter. Kannst du die Rätsel entschlüsseln?
Wir reisen weiter durch die Geschichte. Zur Zeit des späten Mittelalters waren die Grafen an der Macht. In Schouwen gab es eine Reihe von Adligen, darunter Witte van Haemstede und die Ritter aus der Familie Van Cats. Sie lebten in errichteten Herrschaftshäusern: Häuser oder Burgen, die aus hölzernen Mottenburgen hervorgegangen waren. Die Dörfer Noordwelle und Zuidwelle bildeten zusammen die Herrschaft Welland, wobei Noordwelle im Norden und Zuidwelle südlich eines Baches lag. Wo heute die Ferienhäuser von Hofstede Welland stehen, muss einst eine Burg gestanden haben. Erhalten gebliebene Herrschaften aus dieser Zeit sind Slot Moermond und Slot Haamstede. Sie dienten nicht nur als Wohnhäuser, sondern waren auch als Verteidigungsanlagen von großer Bedeutung.
Die Grafen von Holland und Flandern standen trotz ihres gegenseitigen Feudalherrschaftssystems, bei dem Holland die seeländische Landschaft von Flandern entlieh, in ständiger Absprache miteinander. In diesen Geschichten begegnen wir den seeländischen Adligen wieder. Schließlich wurde 1323 im Frieden von Paris festgelegt, dass Zeeland und die Schelde zu Holland gehörten.
Waren diese Konflikte endlich beigelegt, kamen zwei Jahrhunderte später die Spanier. Der Achtzigjährige Krieg fand statt. Die nun wiederauferstandene Corneliuskirche spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung.
Wenn wir einen Zeitsprung machen, befinden wir uns jetzt in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Verstreut in den Zeepeduinen und im Slotbos liegen etwa 40 Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, die Teil des Atlantikwalls sind. Auch Slot Moermond und Slot Haamstede waren Teil dieser von den deutschen Besatzern errichteten Verteidigungslinie. Einer der größten und wichtigsten Bunker war der Flügelbunker. Von hier aus wurden Befehle und Informationen an die umliegenden Bunker übermittelt.
Der Kop van Schouwen war einer der am längsten besetzten Teile der Niederlande. Die Zehn von Renesse mussten dafür Ende 1944 mit dem Hängen bezahlen, eine Strafe, die es in den Niederlanden während des Krieges noch nie gegeben hatte.
So schön und friedlich dieses touristische Stück Zeeland heute ist, so sehr war es in den Jahrhunderten davor ein Schlachtfeld. Kannst du dir das vorstellen?
Diese Premiumroute wurde zusammengestellt von unserer Redakteurin: Anne de Zwaan.
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