Die Inspirationsquellen der Domburger Künstler
Domburg, Oostkapelle, Vrouwenpolder
Domburg ist ein Ort, an den die Künstler des frühen zwanzigsten Jahrhunderts gerne gingen, um sich für ihre schönsten neuen Werke inspirieren zu lassen. Bist du neugierig, was sie zu dem Badeort zog? Radle wie Mondrian durch Walcheren in Zeeland und komm voller Inspiration zurück.
Es war im Sommer 1908, als der Maler Piet Mondrian zum ersten Mal nach Domburg fuhr. Die neu eröffnete Dampfstraßenbahn zwischen Middelburg und Domburg bietet eine gute Verbindung.
In den letzten Jahren hat sich Domburg zu einem Badeort für die Elite entwickelt. Aristokraten aus ganz Europa reisen wegen der gesunden Seeluft, der wohltuenden Wirkung des Meerwassers, aber vor allem wegen Dr. Johann Mezger in das Seebad. Der in Amsterdam geborene Arzt ist der avant la lettre Physiotherapeut des europäischen Adels.
Neben den Wohlhabenden finden auch Künstler den Weg nach Domburg. Sie kommen vor allem an die Walcheren-Küste, um das „zeeländische Licht“ zu genießen. Das Zusammentreffen verschiedener Strömungen vor der Küste Domburgs lässt Salzkristalle in die Luft aufsteigen. Zusammen mit der Reflexion des Sonnenlichts auf dem Wasser entsteht so ein besonderes Licht.
Piet Mondrian kam hauptsächlich nach Domburg, um Jan Toorop zu besuchen. In diesem Jahr sah er in Amsterdam die Arbeit dieses impressionistischen Künstlers, der immer pointillistischer malte. Mondrian ist beeindruckt von den Farben, die Toorop verwendet. Jan Toorop, der seit 1903 jedes Jahr nach Domburg kommt, hat dort jetzt sein eigenes Atelier. Er schafft wunderschöne Gemälde mit kühnen Pinselstrichen, in denen das zeeländische Licht auf den Leinwänden aufblitzt.
Das Sommertreffen zwischen Mondrian und Toorop ist ein Erfolg, die beiden Künstler verstehen sich blendend. Auch Mondrian gerät in den Bann der Dünenlandschaft, der Wälder und der typischen zeeländischen Menschen. Trotz seines vollen Terminkalenders reist er bis 1916 jedes Jahr in den Badeort.
In Domburg freundet sich Mondrian mit Jacoba van Heemskerck an. Die Künstlerin aus Den Haag war im Sommer 1905 zum ersten Mal nach Domburg gereist. Wie viele andere Malerinnen und Maler, die in Domburg ankamen, wohnte sie zunächst im schicken Badhotel. Ab 1908 wohnte Jacoba in Loverendale, dem Haus, das ihre Freundin Marie Tak van Poortvliet neben dem Badhotel hatte bauen lassen. Marie Tak van Poortvliet stammte aus einer wohlhabenden Familie und sammelte Kunst. Sie half mehreren Domburger Malern, indem sie ihre Kontakte weitergab und ihre Kunst kaufte.
Um seine Kunst an ein größeres Publikum zu verkaufen, ließ Jan Toorop einen kleinen Holzpavillon in den Domburger Dünen errichten. In Toorops „Kotje“ fanden ab 1912 mehrere Ausstellungen statt, darunter die besten Werke von Jacoba, Mondriaan und Toorop.
Diese Fahrradroute führt dich an einigen der wichtigsten Inspirationsquellen für Domburgs Künstler vorbei.
Wenn du immer noch nicht genug von den Inspirationen dieser beliebten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts bekommst, kannst du dir weitere schöne Orte im Zentrum von Domburg ansehen. Am Markt 9 befand sich das Atelier von Toorop, gegenüber findest du die oft bemalte Kirche von Domburg und etwas weiter das Atelier von Elout Drabbe in der Weststraat 24, wo die Künstler oft gearbeitet haben. Besuche auch die verschiedenen Galerien im Dorf.
Gemälde Jan Toorop: Der Muschelfischer, Domburg 1904, Public Domain © Image Bank Rijksmuseum.
Diese Premiumroute wurde von unserem Redakteur zusammengestellt: Elwin Croeze
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