Sint Nicolaas Mühle - Denekamp

Im Jahr 1859 ergriffen ein Hotelbesitzer und einige Bauern aus Denekamp die Initiative zum Bau einer dritten Windmühle. Der Grund war wohl, dass es in der Umgebung von Denekamp genug Getreide gab, um eine dritte Windmühle zu betreiben. Etwas außerhalb von Denekamp an der Straße nach Ootmarsum wurde diese Bandmühle gebaut. Bis 1902 hatte die Mühle keinen regulären Müller, sondern geschulte Knechte, die von den Eigentümern angestellt wurden, erledigten die Arbeit an der Mühle.

Im Jahr 1902 wurde J.H. Derkman der erste ständige Müller. Er hatte seine Ausbildung in Deutschland erhalten. Um als selbständiger Müller arbeiten zu können, musste er zunächst die anderen Besitzer oder deren Erben aufkaufen. Erst 1908 wurde der letzte Miteigentümer für den Betrag von 1.300 Gulden aufgekauft. Im Oktober 1917 wurde in Denekamp eine landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet. Im Jahr 1922 waren dort eine Dreschanlage, eine Schleifmühle und ein Getreidespeicher in Betrieb. Diese Tatsachen bedeuteten das Ende der Mühle als Einnahmequelle für den Müller. Der anschließende Verfall der Mühle war darauf zurückzuführen. Zudem nahm eine neu errichtete Molkerei, die Volharding, auf der Westseite der Mühle buchstäblich den Wind aus den Segeln.

Glücklicherweise gab es einige Leute, die sich das Schicksal der Mühle zu Herzen nahmen. Im Jahr 1952 machte der Bürgermeister einen Vorschlag, die Mühle zu restaurieren. Im Jahr 1968 kaufte der Architekt Knippers die Mühle von der Familie Derkman, um in der Mühle ein Büro einzurichten. Leider wurde der Antrag auf einen Sanierungszuschuss wegen des schlechten Zustands der Mühle abgelehnt. Mit dem Kauf der Mühle im Jahre 1974 von der Familie Knippers durch die Gemeinde Denekamp war die Zukunft der Mühle wirklich gesichert. Bald darauf folgte eine umfangreiche Restaurierung, wodurch die Mühle 1976 wieder als Vollgetreidemühle genutzt werden konnte. In diesem Jahr wurde ein Enkel von J.H. Derkman, J.A.J. Derkman, zum freiwilligen Müller ernannt.

Die Mühle wurde an die Molenstichting Lattrop-Tilligte übertragen. Die Stiftung kümmert sich nun um die Instandhaltung, die Rekrutierung von freiwilligen Müllern und den Verkauf der Mehlprodukte. Die Mühle wird derzeit als Lehr- und Unterrichtsmühle genutzt.