Schloss Soestdijk - Baarn

Soestdijk ist landesweit als ehemalige Residenz der Königsfamilie bekannt. Derzeit ist es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und soll zu einem nationalen Innovationszentrum werden, u. a. mit Hotel, Konferenzräumen und Ausstellungen. Ursprünglich war es jedoch ein Amsterdamer Landhaus. Der Amsterdamer Bürgermeister Cornelis de Graeff ließ es am Deichweg zwischen Baarn und Soest bauen. Damals hieß der Komplex daher auch De Hofstede aen Zoestdijck (Landgut am Zoestdijk). Cornelis’ Sohn, Jacob de Graeff, verkauft den Besitz an Statthalter Wilhelm III. 1795 verlor die Familie das Jagdschloss. Unter französischem Einfluss wurde Soestdijk verstaatlicht. 1815 wurde das Jagdschloss dem späteren König Wilhelm II als Dank für seine Leistungen gegen die Franzosen geschenkt. Seine russische Frau, Prinzessin Anna Pawlowna, ließ Soestdijk zu einer richtigen Sommerresidenz umbauen.

Nach 1815 erhielt das Haus seine charakteristischen Soestdijk-Flügel. Möglicherweise diente das nahe gelegene Schloss Groeneveld dabei als Inspirationsquelle. Beide Häuser haben einen Corps de Logis, einen zentralen Wohntrakt, der eine quadratische Form hat. Die Königinmutter Emma kam gerne hierher. Dauerhaft bewohnt wurde Schloss Soestdijk erst ab 1937, als Prinzessin Juliana und Prinz Bernhard dort einzogen. Sie lebten hier bis zu ihrem Tod im Jahr 2004. Seit 1971 gehörte das Schloss dem niederländischen Staat. Seit einigen Jahren ist das Schloss wieder im Privatbesitz.