Die lutherische Gemeinde gründete das Hofje im Jahr 1850, um armen Mitgliedern der Kirche ein Zuhause zu geben. An der Stelle des heutigen Eingangs stand damals ein Lagerhaus. Es wurden vierzehn kleine Wohnungen gebaut, und im Vorderhaus kamen noch zwei etwas größere dazu. In der Mitte wurde ein Garten angelegt.
In einem der Häuser wohnte der Hauswart. Zu seinen Aufgaben gehörte es, die Fassade und den Eingang sauber zu halten, abends das Licht unter dem Torbogen anzuzünden, das Tor um 22 Uhr zu schließen und wöchentlich die Miete einzusammeln. Bei Streitigkeiten unter Nachbarn sollte er vermitteln.
Und Streit gab es öfter – vor allem wegen der extrem beengten Wohnverhältnisse. In der Denkweise der damaligen Zeit brauchten arme Leute nicht mehr als 10 Quadratmeter. Um Geld zu sparen, wurden der Regenwasserbehälter, der Brunnen und das WC eingespart. Unter dem Bett war Platz für die Kartoffeln. Erst zehn Jahre nach dem Einzug der ersten Bewohner kam eine gemeinsame kleine Küche dazu. Ab 1910 gab es ein neues Wohnraumgesetz, durch das die Wohnungen nicht mehr den Vorschriften entsprachen und die Wasserversorgung verbessert werden musste.
In den 1970er-Jahren wurde das ganze Ensemble innen und außen renoviert – mit Hilfe von Fördermitteln von Staat, Provinz und Stadt. Von den ursprünglich sechzehn Wohnungen blieben neun übrig. Heute, mehr als 150 Jahre nach der Gründung, gehört der Lutherhofje zu einer Wohnstiftung in Zutphen und ist noch immer bewohnt.
Lutherhofje
Geweldigershoek 4
7201 ND
Zutphen
Kontaktinformationen
Öffnungszeiten | |
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24 Stunden geöffnet |