Getreidemühle Windlust - Westmaas

Die Getreidemühle Windlust in Westmaas hat eine reiche und besondere Geschichte. Obwohl der Bart viele Jahre lang das Jahr 1864 anzeigte, ergaben Nachforschungen während der Restaurierung 2008/2009, dass die Mühle eigentlich 1853 gebaut wurde. Die Verwirrung entstand, als Dirkje van der Jagt, eine der ersten Müllerinnen in der Hoeksche Waard, nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1863 beschloss, den Mühlenbetrieb selbst weiterzuführen. Um ihren Neuanfang zu markieren, ließ sie die Jahreszahl auf dem Bart auf 1864 ummalen. Im Jahr 1868 verkaufte sie die Mühle an die Müllerfamilie Van der Sluis, die sie bis 1939 weiterführte. Danach ging die Windlust in die Hände der Familie Leeuwenburgh über, bis die Gemeinde Westmaas die Mühle 1961 übernahm.

Nach der kommunalen Neuaufteilung im Jahr 1984 ging die Mühle in den Besitz von Binnenmaas und später der Stichting Molens Hoeksche Waard über. In den Jahren 2008/2009 wurde die Mühle gründlich restauriert und wieder mahlfähig gemacht. Es wird regelmäßig Weizen gemahlen und es werden Mehlprodukte verkauft. Die Windlust blieb jedoch nicht frei von Problemen; 2022 wurden Konstruktionsfehler beim Schweißen der Segel festgestellt. Die Mühle wurde stillgelegt, und die Segel mussten nach nur 14 Jahren ausgetauscht werden.

Dank Spendengeldern, Zuschüssen und dem Einsatz von 400 Freunden von Windlust und anderen Dorfbewohnern konnte die Restaurierung 2023 abgeschlossen werden. Am Königstag desselben Jahres drehte sich die Mühle und mahlte wieder in ihrer ganzen Pracht. Die offizielle Wiedereröffnung fand im Juni 2023 statt. Heute ist die Windlust ein Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Gemeinschaftsgeist von Westmaas und ein wunderbarer Ort, um die Tradition des Müllers zu erleben.