Diever Versteck (Wigwam) - Diever

In den Wäldern der Drents-Friese Wold ist in den Kriegsjahren viel passiert. Die verschiedenen Widerstandsgruppen, die in Drenthe und Friesland aktiv waren, bauten an verschiedenen Orten Verstecke. Diese besondere Höhle, die den Spitznamen „Wigwam“ trägt, wurde von sechs jungen Männern einer Widerstandsgruppe aus Diever im Winter 1943-1944 gebaut. Die Höhle wurde in einen Sandhügel gegraben und mit Kiefernstämmen verstärkt. Es gab einen Schlafraum, ein Wohnzimmer und eine kleine Küche.

Die Höhle entwickelte sich zu einem Zentrum für Untergrundaktivitäten. Hier wurden Pläne für den Kampf gegen die deutschen Besatzer ausgeheckt. Widerstandskämpfer organisierten Überfälle auf die dortigen Verteilungsstellen, um an Lebensmittel und Gutscheinkarten zu gelangen, mit denen sie die Untergetauchten versorgen und ihnen falsche Papiere ausstellen konnten. Die Höhle beherbergte mehrere Untergetauchte, die dort wochenlang in relativer Sicherheit lebten. Neben den Widerstandskämpfern selbst handelte es sich dabei regelmäßig um englische oder amerikanische Piloten, die zum Beispiel untergebracht werden mussten. Das Loch erwies sich nicht nur als gutes Versteck für Untergetauchte, auch das Einwohnerverzeichnis von Diever wurde dort jahrelang versteckt, nachdem ein Widerstandsbeamter es zusammen mit dem Bürgermeister und einem dritten Komplizen aus dem Rathaus gestohlen hatte. Je weniger Informationen die deutschen Besatzer aus den Registern ziehen konnten, desto besser war es. In Milchkannen wurden die Register unter dem Versteck vergraben.

Schließlich wurde das Versteck von seinem eigenen Erfolg eingeholt. Als zu viele Widerstandsgruppen das Versteck nutzten und es zu bekannt wurde, wurden die Mitglieder des örtlichen NSB auf es aufmerksam. Am frühen Morgen des 22. November 1944 begann der Sicherheitsdienst mit einer Razzia in Diever. Alle verhafteten Widerstandskämpfer wurden hart verhört und abgeführt. Als sie genug Informationen gesammelt hatten, fuhren sie weiter zu dem Versteck im Wald. Mehrere Leute versuchten noch, die Untergetauchten zu warnen, aber ohne Erfolg. Das Versteck wurde umstellt und alle Versteckten wurden verhaftet. Insgesamt wurden an diesem Tag 11 Menschen verhaftet und schließlich in deutsche Konzentrationslager gebracht. Nur einer von ihnen überlebte den Krieg.

Die Höhle wurde noch am selben Tag durch eine deutsche Handgranate zerstört. Nach dem Krieg wurde die Höhle so weit wie möglich in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Zum Gedenken an die Opfer wurde ein Gedenkstein am Eingang der Höhle aufgestellt.